Gedenken den Opfern des Nationalsozialismus

30. Januar 2022  Geschichte
Geschrieben von Kreisverband

An die Gefahren des vergangenen Faschismus zu erinnern und den aktuellen Rechtsextremismus zu bekämpfen, sind die Lehren des 27. Januars. Am Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedachten rund 70 Menschen in Nürnberg am Platz der Opfer des Faschismus den Millionen Toten.

Rechten konsequent entgegentreten

Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel (SPD) erinnerte, dass der Grundstein der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in der „Stadt der Reichsparteitage“ gelegt worden war. Die Nürnberger Rassegesetze und die Reichsparteitage der NSDAP am gleichnamigen Gelände gipfelten schließlich im Mord an 6 Millionen Jüdinnen und Juden, an Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen und politisch Andersdenkenden. Auch habe er, als sein Mitwirken an diesem Gedenktag öffentlich wurde, E-Mails mit rechtsextremen Beschimpfungen erhalten. „Rechtem Gedankengut konsequent entgegentreten“ – so lautete Vogels Botschaft, die er stellvertretend für die gesamte Stadtspitze aussprach.

Erinnern und kämpfen

Alev Bahadir von der „Jungen Stimme“ der DIDF-Jugend erläuterte, was der Schwur von Buchenwald („Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“) für unsere Gegenwart bedeutete. „Erinnern heißt kämpfen!“, sagte sie. Das heißt: Kämpfen gegen die parlamentarische Stimme der Rechten in Bundestag sowie den einzelnen Landtagen. Kämpfen gegen die Desiderius-Erasmus-Stiftung, die rechtes Denken in der Gesellschaft verankern will. Kämpfen gegen Spaziergänge von Querdenkern, Rechtsextremen und Impfgegnern. Doch sei deren Zulauf auch auf das Versagen der Linken zurückzuführen, die nicht stark genug die Corona-Politik der Regierung zugunsten der Konzerne und zulasten der Menschen angeprangert habe.

Für Solidarität und Gleichberechtigung

Ebenso müsse man auch den in Nürnberg ermordeten Menschen – Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru, Ismail Yasar – sowie den Opfern des Bombenanschlags auf die Pilsbar „Sonnenschein“ in der Scheurlstraße gedenken. Der Verfassungsschutz sei selbst über seine Mittelsmänner in die rechten Taten verstrickt gewesen, die Polizei habe, statt gegen das rechtsextreme Milieu zu ermitteln, die Familie der Opfer schikaniert. Dem alten und neuen Rechtsextremismus habe man geeint entgegenzutreten, lautete ihre Forderung: „Unterschiedliche Kämpfe zusammen führen – gemeinsam für Friede, Solidarität und Gleichberechtigung.“

Breites Bündnis

Anwesend waren Mitglieder des VVN/BdA, der Linken, SPD, Linke Liste, DKP/SDAJ, ver.di, des Motorradclubs Kuhle Wampe sowie der Migrant*innenselbstorganisation DIDF (Förderverein demokratischer Arbeitervereine e.V.).

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