Transidentität und rechter Kulturkampf

07. August 2023  Gesellschaft
Geschrieben von Kreisverband

Quelle: Die Linke

Die Situation von Transmenschen in unserer Gesellschaft und rechte Feindbilder waren Thema der Veranstaltung „Trans*identität und rechter Kulturkampf“. Diese wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) organisiert.

Diskriminierung im Alltag

„Trans* ist die Vielfalt neben der Zweigeschlechter-Norm“, erklärt Lia Becker, Referentin für Zeitdiagnose und Sozialismus der RLS. Doch wurden solche Menschen im Laufe der Geschichte nur allzu oft marginalisiert und an den Rand gedrängt. Aktuell wandele sich die Gesellschaft, so dass die offene Transfeindlichkeit einer brüchigen Akzeptanz Platz mache. „Als transfeminine Person bin ich täglich Diskriminierung ausgesetzt – sei es im ÖPNV, auf der Straße oder bei Behörden“, erklärt sie.

Position beziehen

Doch die Grenzen der offenen Gesellschaft zeigen sich auch in den Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen des Kapitalismus. So sei die eigene Lebenssituation davon abhängig, ob man der Mittelklasse angehöre oder nicht, einen Migrationshintergrund besitze oder eine Beeinträchtigung habe. „Aufgabe einer linken Perspektive ist es, diese Mehrfachdiskriminierungen zu thematisieren“, erläutert Becker.

Kulturkampf von rechts

Die Neue Rechte zählt Transmenschen ebenso zu ihren Feindbildern wie Migrantinnen, Geflüchtete und Muslima. „Sie werden als Bedrohung für Familie, Nation und manchmal sogar die Rechte der Frauen dargestellt“. Die Feindbilder würden systematisch produziert, um so eine Gemeinschaft zu erzeugen. „Dieser rechte Kulturkampf kann auch als Klassenkampf von oben gesehen werden“, so Becker. Denn es könne der Versuch sein, stabile Mehrheiten trotz Klimakrise und voranschreitende Prekarisierung im Kapitalismus zu organisieren. „Statt autoritärem Kapitalismus von rechts braucht es Solidarität“, lautet ihr Appell.

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