Deutscher Überfall auf Sowjetunion

26. Juni 2022  Geschichte
Geschrieben von Kreisverband

Erschießung von Partisanen. Russland-Nord, September 1941 (Bundesarchiv Bild 101I-212-0221-07. CC BY-SA 3.0)

Erinnern an die 27 Millionen toten Sowjet-Bürger*innen und Kontinuitäten deutscher Kriegsverbrechen im Osten waren Thema beim 81. Jahrestag des Überfalls auf die UdSSR. Die Junge Linke Erlangen hielt anlässlich des 22. Juni 1941 eine Gedenkveranstaltung am Hugenottenplatz ab.

Krieg für „Lebensraum im Osten“

Mit dem Angriff auf die Sowjetunion brach das Deutsche Reich den 1939 geschlossenen Molotow-Ribbentrop-Pakt, der Europa zwischen den beiden Mächten aufteilte. Ende Juni 1941 überquerten drei Millionen deutsche Soldaten mit 3.600 Panzern die im Nichtangriffspakt festgelegte Demarkationslinie. Deutschlands Verbündete (Ungarn, Rumänien, Finnland, Slowakei, Italien) stellten weitere 600.000 Mann. „Der von Heinrich Himmler entworfene Generalplan Ost sah den Hungertod von 30 Millionen Sowjet-Bürger*innen vor“, erläuterte Lotte die Gewinnung des „Lebensraums im Osten“ für deutsche Siedler*innen.

Massenerschießungen und Hunger

Auch mit militärischen Kombattanten sollte nicht menschlicher verfahren werden. „Der Kommunist ist […] kein Kamerad“, hatte Adolf Hitler im März 1941 die Befehlshaber der Wehrmacht auf den anstehenden Vernichtungskrieg eingestimmt. Über drei Millionen Rotarmisten verhungerten infolge dessen in deutschen Lagern. Angehörige von Wehrmacht, deutscher Polizei und SS ermordeten Ende August in Babyn Jar bei Kiew über 33.000 ukrainische Jüd*innen. Bei der Blockade Leningrads verhungerte über eine Million Zivilist*innen.

Kaiserreich: Kampf gegen Rote und Juden

Fabi las Erinnerungen eines deutschen Soldaten vor, der nach dem Frieden von Brest-Litowsk (3. 3.1918) mit seiner Einheit bei Taganrog am Asowschen Meer (heute: russische Hafenstadt nahe der ukrainischen Grenze) stationiert war. „180 [sowjetische] Gefangene […] Die Bedauernswerten [mussten] sich […] das eigene Grab schaufeln. Dann krachte die Salve“. Nach den Vorstellungen deutscher Militärs sollte die Ukraine zur Kornkammer des Deutschen Kaiserreichs werden. Die dafür eingesetzte ukrainische Marionettenregierung von Berlins Gnaden machte Vergemeinschaftungen rückgängig, führte den Großgrundbesitz wieder ein und begann mit Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung. An den Kämpfen um Taganrog beteiligte sich auch die 1. Bayerische Kavalleriebrigade. Pardon wurde nicht gegeben. Die Regimentsgeschichte des württembergischen Ulanen-Regiments Nr. 20 sprach bei den Gefechten von 6.000 erschossenen und erschlagenen Gegnern.

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