Gedenken an die Opfer des Faschismus

30. Januar 2020  Politik
Geschrieben von Redaktion

Aufstehen gegen Antisemitismus und Solidarität mit dem VVN/BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) waren wichtige Anliegen, die beim Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren zur Sprache kamen. Das Bündnis gegen Rechts und der VVN/BdA hatten in Nürnberg zu einer Veranstaltung am Platz der Opfer des Faschismus eingeladen.

Oberbürgermeister Ulrich Maly erzählte von seinem ersten Besuch des Vernichtungslagers, als er, als damals 17-jähriger das erste Mal die Ballen von Menschenhaar, die Gaskammern und die Zyklon-B-Dosen mit der Aufschrift „IG-Farben“ sah. Er berichtete auch von Begegnungen mit Opfern der deutschen Gewaltherrschaft. „Die Menschen in Polen, Griechenland und Frankreich wünschten sich, dass ich und meine Generation ihre Geschichten hörten“, sagte er in Bezug auf die Zeitzeugen der nationalsozialistischen Verbrechen. Deswegen sei die Arbeit des VVN/BdA von großer Bedeutung. „Das Fremde war der Feind, und das musste vernichtet werden“, charakterisierte Maly die Ideologie der Nazis. Die Stadt Nürnberg versuche, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände die Erinnerung über die Generationen hinweg wachzuhalten und über die verbrecherische Ideologie aufzuklären. Aber dieser Auftrag gelte für jeden: „Wir alle müssen aufstehen gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung“, appellierte er an die Anwesenden.

Nico Schreiber von der sozialistischen Jugendorganisation „Die Falken“ kritisierte die CSU Langwasser, die mit dem ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen einem führenden Rechtsextremisten die Bühne biete. Nationalisten verbreiteten mit ihren Forderungen nach Abschottung und Abschiebung eine emotionale Kälte in unserer Gesellschaft. „Worte wie ‚Absaufen‘ oder ‚Asyltourismus‘ sind Feinde der Menschlichkeit“, fasste er ihre entmenschlichende Sprache zusammen. Die Zivilgesellschaft müsse sich gegen die Nationalisten auf der Straße und in den Parlamenten stellen, da diese Freiheit und Gleichberechtigung aller Menschen bekämpfen. Ebenso forderte er Widerstand gegen den Bayerischen Verfassungsschutz. Dieser sähe den VVN/BdA als linksextrem an, wodurch die Aberkennung der Gemeinnützigkeit drohe.

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